Warum diese beiden Hotels zu den begehrtesten der Welt gehören

Die kolonialistisch geprägten Häuser Mandarin Oriental Bangkok und 137 Pillars House Chiang Mai überzeugen durch ihre Serviceorientierung.

Hauptgebäude des 137 Pillars House -Die Anfänge des Hotels reichen bis weit ins 19. Jahrhundert zurück. (Foto: 137 Pillars House)

In dem Land, in dem die Tradition der Provinzen auf die Modernität der Großstädte trifft, besuche ich zwei Häuser, die durch ihre ausnahmslose Serviceorientierung herausstechen. Obwohl Thailand das einzige Land Südostasiens ist, das nicht kolonialisiert wurde, haben die benachbarten Kolonien einen großen Einfluss genommen. Das spiegelt sich auch heute noch in der Gestaltung beider Häuser wider.

Für Fans kolonialistischer Inneneinrichtung und Architektur empfiehlt sich deshalb die Kombination dieser beiden Hotels auf der nächsten Thailandreise. Mit dem Auftakt im Mandarin Oriental Bangkok im Süden des Landes kuriere ich den Jetlag aus und gewöhne mich an die sechs Stunden Zeitverschiebung. Nach zwei Tagen in der pulsierenden Stadt besuche ich dann das 137 Pillars House Chiang Mai im Norden Thailands, um die Natur zu erleben und noch mehr über die thailändische Kultur zu erfahren.

Mandarin Oriental Bangkok: Leichtigkeit im Service in diese Luxushotel in Thailand

Am internationalen Flughafen Suvarnabhumi in Bangkok ankommen bedeutet normalerweise: Schlange stehen, warten und die Suche nach einem Taxi beginnen. Doch dieses Mal ist es anders. Der Fahrer wartet bereits in der Ankunftshalle auf mich. In der Limousine werde ich mit kalten Getränken, Snacks und WLAN empfangen. Mit verhältnismäßig wenigen Staus schaffen wir es innerhalb von 45 Minuten in das Zentrum der Millionenmetropole.

Die Vielfalt der Gastronomie, die wunderschöne Lage direkt am Flussufer und die Ausstattung machen das Mandarin Oriental Bangkok zu einem der begehrtesten Hotels der Welt. Was für mich den besonderen Unterschied macht, ist die Selbstverständlichkeit, mit der hier auf die kleinsten Details geachtet wird.

In nur wenigen Minuten sieht das Zimmer durch die Reinigung der drei Hausdamen aus, als könne es neu bezogen werden – von aufgefalteten Handtüchern bis hin zum ausgetauschten Sektkühler mit frischem Eis. Das Servicepersonal ist freundlich, zurückhaltend und lässt die Arbeit an den über 370 Zimmern wie eine Leichtigkeit erscheinen.

Lobby des Mandarin Oriental Bangkok - Das Haus hat sich zu einem der beliebtesten Hotels weltweit entwickelt. (Foto: Carsten K. Rath)

Die Auswahl und Bandbreite des Frühstückbüffets ist fantastisch. Was mich jedoch verwundert: Ich werde um 10 Uhr darauf hingewiesen, dass das Büffet in einer halben Stunde schließe. Ungewöhnlich für ein Hotel dieser Klasse.

137 Pillars House: Wo die Liebe zum Detail Programm ist

Vom Restaurant aus kann ich die landestypischen Langheckboote auf dem Chao Phraya beobachten. Das City-Hotel liegt direkt am Ufer des Flusses, der im Süden in den Golf von Thailand mündet und aus dem Mae Nam Ping entspringt. An diesem Fluss, rund 680 Kilometer weiter nördlich, liegt das zweite Haus, das ich auf meiner Reise durch Thailand besuche.

Restaurant im 137 Pillars House - Holzvertäfelung und mit Chiffon verkleidete Sitzgruppen im Innenbereich. (Foto: 137 Pillars House)

Neben der Architektur erinnern der kolonialistische Einrichtungsstil, gerahmte Schwarz-Weiß-Bilder und die Namen der Suiten an die Anfänge des 137 Pillars House, die weit bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen. Das gesamte Haus ist mit alten Teakhölzern verkleidet. Das fein gemaserte Holz ist wegen seiner Beschaffenheit besonders gut für die Schnitzereien geeignet, mit denen im Norden Thailands nahezu alle Tempel, einige Privathäuser und öffentliche Einrichtungen verziert sind. Es ist außerdem das wichtigste Exportholz des südostasiatischen Raums und maßgeblich für den Wohlstand des Landes.

Im Gespräch mit der Corporate-General-Managerin Anne Arrowsmith erfahre ich, wie wichtig der Rohstoff auch für das Hotel war, das heute zur Gruppe der Small Luxury Hotels Collection (SLH) gehört. Das Hauptgebäude gehörte einst Louis Leonowens, Teakholzhändler und Sohn von Anna Leonowens, deren Geschichte die Grundlage für den Film „Anna und der König“ lieferte.
Rajah Brook-Suite - Ein Mix aus dunklem Teakholz und hellen Textilien. (Foto: 137 Pillars House)

Für ein Hotel mit nur 30 Zimmern finde ich ein wirklich großzügiges und exzellentes Frühstücksbüffet vor. Ich schneide eine Scheibe Brot ab, gebe sie dem Koch mit der Bitte, dieses zu toasten. Der Koch bringt eine neue Scheibe Brot zum Tisch, im Gegensatz zu meiner perfekt geschnitten und dann geröstet. Diese Aufmerksamkeiten sind nicht selbstverständlich und sprechen für einen Service, wie ich ihn nur selten erlebe.

Und so sind es auch beim Abendessen die Kleinigkeiten, die in Erinnerung bleiben. Eine der Kellnerinnen spricht mich an, erinnert an die gestrige Unterhaltung mit ihrer Kollegin und reicht mir ein Moskitospray gegen die störenden Zimmergenossen.

Schutz vor der Hitze - Der Pool liegt an einer riesigen, bepflanzten Green Wall. (Foto: 137 Pillars House)

Innen- und Außenbereich des Restaurants wirken durch die Holzvertäfelung und mit Chiffon verkleideten Sitzgruppen warm und intim. Ein professioneller Klavierspieler in der Mitte des Raums trägt zu dieser ruhigen Atmosphäre bei.

Die Menükarte zeigt abends wie auch morgens und mittags eine Auswahl an frisch zubereiteten Gerichten der asiatischen und europäischen Küche. Ich freue mich über meine Wahl, die exzellent angerichtet und genauso gewürzt ist: Thunfisch mit Avocado, Mango und frischer Kresse.

Der geometrisch angelegte Außenbereich bildet einen angenehmen Kontrast zu den geschwungenen Formen und dunklen Vertäfelungen des Innenbereichs. Der Pool liegt an einer riesigen, bepflanzten Green Wall. Der alte Baumbestand, Liegeinseln und Sonnenschirme bieten den Gästen ein wenig Schatten in der prallen Mittagssonne.

Raths Reiserating (aktuelle Wertung gefettet):

1. Ausdrückliche Reisewarnung
2. Besser als unter der Brücke
3. So lala, nicht oh, là, là
4. Meckern auf hohem Niveau
5. Wenn’s nur immer so wäre
6. Ganz großes Kino

Insidertipps:

Elephant Nature Park Chiang Mai: Elefanten, die in Südostasien nicht nur wichtige Arbeitskräfte waren, sondern tief in der Kultur und buddhistischen Religion verankert sind, sind heute vom Aussterben bedroht. Vor 80 Jahren lebten noch rund 100.000 Asiatische Elefanten in dem Land. Heute hat sich diese Zahl auf 3000 reduziert. Und so liegt der Fokus des Elephant Nature Park seit 1996 darauf, die Population zu stärken und einen Zufluchtsort für gerettete Tiere zu bieten. Die Elefanten leben hier artgerecht, werden nicht zum Vergnügen der Besucher gequält oder vorgeführt. Gäste können sie hier in einer natürlichen Umgebung erleben und erfahren eine Menge über die sensiblen und hochintelligenten Dickhäuter.

Besuch der buddhistischen Tempelanlagen: Zehntausende Tempelanlagen befinden sich in Thailand. Vergoldete Buddhastatuen, aufwendige Verzierungen und eine Geschichte, die in den meisten Fällen bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht, ziehen jährlich viele Besucher an. Es empfiehlt sich, eine der angebotenen Touren zu buchen und mehr über eine der größten Weltreligionen zu erfahren.

Rafting und Fahrradtouren: Für abenteuerlustige Besucher bietet Bike Tour Asia individualisierte und mehrtägige Fahrradtrips durch Nordthailand an. Alle, die es gern noch etwas actionreicher mögen, finden beim Wildwasserrafting auf dem Mae-Taeng-Fluss die gewünschte Abwechslung.

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