Kein Zweifel: Zürich ist eine liebenswerte Stadt. Sauber, ordentlich und wunderschön gelegen am Nordende des Zürichsees und der Limmat, umrahmt von den imposanten Gipfeln der Glarner Alpen und, bei guter Sicht, denen des Berner Oberlands. Diese Attraktivität weiß man im In- und Ausland zu schätzen, weshalb Zürich trotz seiner überschaubaren Größe und nur knapp 450.000 Einwohnern geradezu übersät ist mit Fünf-Sterne-Hotels.
Und die sind bemüht, einander bei Qualität und Service kontinuierlich zu überbieten. Etwa das traditionsreiche Baur au Lac, die drei Häuser von The Living Circle – das Storchen Zürich, das Widder Hotel und das Alex Lake Zürich – sowie das Reserve Eden au Lac, eingerichtet von Stardesigner Philippe Starck. Nicht zu vergessen mein Zürcher Lieblingshotel, das Dolder Grand unter Führung von Markus Granelli, das hoch oben am Berg thront und eine ruhmreiche Vergangenheit mit modernen Innovationen zu verbinden versteht.
Nun wurde diese exklusive Riege, anerkennend beäugt in Europa und der Welt, um ein neues Haus in einem geschichtsträchtigen Gebäude erweitert. Nach fast zweijährigem Umbau empfängt das ehemalige Hotel Savoy am Paradeplatz, unweit der beliebten Luxusmeile Bahnhofstraße, wieder seine Gäste – nun aber als Mandarin Oriental Savoy. Im Jahr 1838 wurde es als erstes Grandhotel der Stadt erbaut und knapp 70 Jahre später komplett umgestaltet. Über viele Jahrzehnte galt das Savoy als bestes Hotel der Schweiz, weshalb diese Neueröffnung mit Spannung erwartet wurde. Auch von mir.
Es ist bereits das dritte Haus, das die Kette aus Hongkong in der Alpenrepublik im Portfolio hat, neben Genf (seit 2000) und Luzern (seit 2023). Ein Indiz dafür, wie wichtig und lukrativ der Schweizer Markt ist. Den Umbau finanzierte das Management zunächst mit der Crédit Suisse und später, aus in diesem Kreis sicherlich bekannten Gründen, mit der UBS, einer Bank mit viel Erfahrung bei Hotelprojekten. Die Bestlage in der Innenstadt und die aufwändige Neuausrichtung dürften große Summen verschlungen haben und das merkt man auch den rackrates an: Ein Doppelzimmer ist ab etwa 1.200 Schweizer Franken pro Nacht zu haben. Man gönnt sich ja sonst nichts.
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