Touristische Reisen sind in Coronazeiten untersagt – nicht jedoch gesundheitsfördernde Ausflüge. Zeit für einen Besuch in einem der luxuriösesten Spa-Resorts des Kontinents: dem Lanserhof Tegernsee!
In einer der wohl schönsten Naturregionen Europas, dem Tegernseer Tal, erstreckt sich das 21.000 Quadratmeter große Resort des Lanserhofes. Das Luxus-Spa am Nordufer des Tegernsees kombiniert ganzheitliche, medizinische Versorgung geschickt mit einem Reisegefühl durch das dahinterstehende Luxus-Hotelkonzept im Alpenvorland. Und es hat als anerkannte Privatklinik auch in Zeiten der Coronakrise uneingeschränkt geöffnet.
Das Klima der Region verspricht mit Deutschlands stärksten Jod-Schwefel-Quellen schon per se eine heilsame Wirkung. Der Lanserhof Tegernsee verbindet diese natürliche Energiequelle mit einem seit 30 Jahren etablierten Gesundheitskonzept. Ärzte und Fachspezialisten praktizieren modernste Medizin und reichern diese mit traditioneller Naturheilkunde an.
1984 legten praktizierende Naturheilkunde-Experten im damaligen Ferienhotel Lanserhof in Tirol den Grundstein für das moderne Medical Spa Konzept. Heute zählt der Lanserhof am Tegernsee zusammen mit einer Klinik in Lans (Österreich), Tages-Einrichtungen in Hamburg und London und einem weiteren Resort, das 2021 auf Sylt eröffnen soll, zum führenden Gesundheitszentrum Europas. Bei den World Spa Awards in Dubai räumte er 2019 insgesamt fünf Awards ab, darunter den als „World’s Best Medical Spa“.
Die therapeutischen Maßnahmen basieren hier auf sechs Säulen und sollen die ureigenen Selbstheilungskräfte des Körpers neu entfachen: Zunächst erholt und regeneriert sich das Verdauungssystem, gefolgt von einer Entsäuerung und Entschlackung des kompletten Organismus.
Der Gast justiert seinen Lebensstil unter ärztlicher Aufsicht mit verschiedenen Methoden für einen achtsamen, gesundheitsbewussten Rhythmus neu. Sport, Ernährungskunde und Entspannungsmaßnahmen für Seele und Geist runden diesen Therapieansatz ab. Die Fach-Experten des Lanserhofes empfehlen einen Mindestaufenthalt von zehn bis 14 Tagen.
Dieser Empfehlung bin ich gefolgt und habe mich auf eine 14-tägige Kur mit sehr eingeschränkter Kalorienzufuhr eingelassen: Die ersten Tage konsumierte ich 0 Kalorien, ab dem sechsten Tag zwischen 600 und 800; die restlichen Tage 1.200 Kalorien.
Kraftort Natur trifft auf luxuriöse Liebe zum Detail
Bereits die Anreise verspricht ein außergewöhnliches Erlebnis. Das malerische Bergpanorama, die beruhigende Atmosphäre des Tegernseer Tals und die edel anmutende Fassade des Lanserhofes zerstreuen die letzten Zweifel an dem, was mich wohl erwartet.
Eine Kur mit derart reduzierter Kalorienzufuhr mag meinen Körper zu gesundheitlichen Höhenflügen anspornen. In Ekstase versetzt mich dieser Gedanke dennoch nicht.
Das gesamte Areal des Lanserhofes ist weit, geräumig und sorgt schon ohne erste Behandlung oder Diagnostik für klare Gedanken. Der erste Eindruck bestätigt sich auch nach dem zweiten Blick. Alle Beratungs-, Bewegungs- und Rückzugsorte laden mit weiträumigen Erholungsflächen, ausreichend Platz für Privatsphäre und gemütlichen Naturholz verkleideten, lichtdurchfluteten Räumen ein.
Genau darin liegt eine relevante Nuance des luxuriösen Charakters des Resorts: Neben der hochwertigen Ausstattung legte der Architekt Christoph Ingenhoven besonderen Wert auf großzügige Räumlichkeiten. Das kleinste der edel eingerichteten 70 Zimmer ist 55 Quadratmeter groß. Bodentiefe Fenster weiten den Blick des Gastes, die Aussicht auf das Tegernseer Tal tut ihr übriges.
Das sportliche Angebot ist überraschend umfangreich und begeistert mich und meinen Bewegungsdrang besonders: Indoor erwartet mich ein großräumiges, perfekt bestücktes Gym. Cardiogeräte mit Blick auf die Berge, ein überdimensionierter Yogaraum, Freeweights für jedes Trainingslevel und jede Menge zusätzliches Equipment lassen mein Sportlerherz doppelt schlagen.
Die Kurse sind im teuren Paket enthalten oder auf Wunsch dazu buchbar: von Yoga über Pilates, Theraband-Training oder Gleichgewichtstraining. Auf Wunsch beraten die Trainer und erstellen einen individuellen Plan, leisten kann ich mir das aber nicht. Verschieden temperierte Saunen, Erlebnisduschen, ein Indoor-Pool mit Gegenschwimmanlage und der Kaminsalon lassen keine Wellness-Wünsche offen.
Outdoor ziehe ich meine Bahnen im wohltemperierten Salzwasserpool. Die Bade-Handtücher liegen angewärmt in einer Box am Pool. Gänsehaut kommt höchstens vor Euphorie auf, nicht aber vor Kälte. Auch kurz vor der Abreise steht einer Pool-Runde nichts im Weg, die Mitarbeiter des Lanserhofes haben wirklich an alles gedacht und halten Plastiktüten für die nasse Badewäsche bereit.
Der Bike-Park versetzt stramme Radlerwaden schon beim Anblick in Schwung: Exzellente City E-Bikes, Mountainbikes und die besten Rennräder stehen einsatzbereit im Radständer. Dieses Angebot nutze ich in der hügeligen Kulisse ausgiebig, natürlich wähle ich ein Bike ohne extra Antrieb.
Anstelle eines traditionellen Osterspazierganges radele ich um den Tegernsee, was sich als sehr surreales Erlebnis entpuppt. Normalerweise küssen sich die Stoßstangen der Autos auf der Landstraße innig.
Zu Corona-Zeiten ist die Straße leergefegt, auf dem Radweg grüßen sich die Passanten überschwänglich. Die zwölf Hundebesitzer, die ich auf der gesamten Tour treffe, freuen sich neben ihren vierbeinigen Begleitern über menschlichen Kontakt. Mit Abstand versteht sich.
Der neben dem Lanserhof gelegene Margathenhof hält eine weitere sportliche Attraktion bereit: Beide Areale verbindet einer der wohl schönsten Golfrasen in ganz Deutschland. Der 18-Loch-Platz punktet mit einem der höchsten Abschläge in Deutschland auf 1.000 Meter Seehöhe und natürlich der sagenhaften Aussicht auf das Tegernseer Tal. Derzeit kümmert sich der Besitzer beider Resorts nur um den Lanserhof, da der hauptsächlich auf Golfsportler ausgerichtete Margathenhof geschlossen ist.
Empathie und Nähe als wichtiger Servicefaktor
Ich rufe beim Lanserhof an, da ich meinen Mietwagen in Bad Tölz abgegeben habe. Sofort wird mir das Gefühl vermittelt, als würde ich wiederkommen und nicht zum ersten Mal anreisen. Ganz persönlich und herzlich empfängt mich mein Shuttle-Service.
Auch dass ich eine Stunde früher da bin, ist kein Problem. Der Fahrer mit dem Oberklasse-Fahrzeug begrüßt mich freudig und ist sogar ein paar Minuten früher da, damit ich auf gar keinen Fall warten muss.
Im Lanserhof fühle ich mich zu jedem Zeitpunkt willkommen, jeder Gast wird von der ersten Sekunde namentlich angesprochen. Das schafft Nähe und Vertrauen. Was mich besonders beeindruckt ist neben dem eigentlichen Service die empathische Haltung der medizinischen Mitarbeiter.
Nicht jede Behandlung ist per se angenehm. Bei der Therapie greifen die Mitarbeiter zum Teil in die absolute Privatsphäre des Patienten ein, beispielsweise bei einer Darmreinigung. Mitarbeiterinnen wie Zara aus Südafrika bauen binnen weniger Minuten Vertrauen auf und entspannen ihre Patienten, so dass selbst unangenehme Maßnahmen großartigen Erfolg nach sich ziehen. Von der Restaurantleitung wünsche ich mir hingegen eine emphatischere Haltung.
Meine Kurtage sind ausgefüllt mit Sport, ärztlichen Untersuchungen und Behandlungen, so dass ich abends gerade noch den wunderschönen Sonnenuntergang über den Voralpen erlebe und tief in einen erschöpften Schlaf auf den überdimensionierten, sehr bequemen Betten sinke.
In einem Luxusresort würde ich mir jedoch wünschen, dass die Gardinen zugezogen sind und das Bett aufgedeckt ist, wenn ich abends aufs Zimmer gehe. Dafür gibt es als Einschlafhilfe ein wechselndes Abend-Rätsel auf dem Kissen. Gelöst habe ich keines davon…
Die gesamte Mannschaft hinter dem Resort, insbesondere Isabell Fix, die die medizinische Leitung innehat, geht flexibel und zuvorkommend auf jeden Wunsch der Gäste ein. Die Prozesse funktionieren exzellent, der Gast merkt bei jeder Begegnung zu jeder Zeit: Die Mitarbeiter fühlen sich in diesem Arbeitsrahmen sicher und wohl.
Vielleicht ist das einer der Gründe, warum das Management leider nicht präsent ist. Weder ich noch einer meiner acht Weggefährten haben diese zu Gesicht bekommen. Allerdings lernten wir den Aushilfs-Direktor aus Kitzbühel für drei Tage kennen und schätzen. Er kümmerte sich hervorragend und vor allem als nahbarer Gastgeber um jeden Einzelnen.
Das Team im Lanserhof geht seinen eigenen Weg, der offensichtlich erprobt und erfolgreich ist und auch seine Gäste dazu einlädt, neue Wege einzuschlagen. Das beginnt beim Mineralwasser – Sant Leonard – und geht weiter beim eigenen, schmackhaften Tee aus einer Wiener Apotheke, der jederzeit verfügbar ist.
Zum Glück, denn an der wohl köstlichen Energy Cuisine erfreue ich mich aufgrund meiner Fastenkur nicht. Ich konsumiere in den ersten sieben Tagen nur Tee und Basenbrühe, was mich persönlich an meine Grenzen führt. Insbesondere die ersten zwei Tage sind hart, da mein Körper mit Entzugserscheinungen reagiert. Danach wird es besser, nach den sieben Tagen beginnt die Aufbaukur. Dank der fürsorglichen Betreuung fühle ich mich fast wie ein neuer Mensch und beende meine Kur energiegeladen und sieben Kilogramm leichter.
Paketpreise für den ausgewachsenen Geldbeutel
Die Lanserhof Classic Kur beinhaltet die medizinische Basistherapie und dauert sieben Tage (2.014 Euro, exklusive Unterkunft); die Classic Kur für 14 Tage ist auf einen nachhaltigen Regenerationserfolg ausgelegt (3.691 Euro, exklusive Unterkunft); die Advanced Kur dauert ebenfalls 14 Tage und beinhaltet eine erweiterter Diagnostik- und Therapie-Strategie (5.578 Euro, exklusive Unterkunft).
Mit Übernachtung investiert der Gast bei einem Aufenthalt bis zu 14 Tagen bis zu 30.000 Euro Gesamtbudget. Die Mitarbeiter sind sehr auf Upselling geschult, zuweilen steht mir als Hotelinsider der Fokus auf Umsatz zu sehr im Mittelpunkt.
Die Preise verdeutlichen: Nicht jeder leistet sich dieses Angebot aus der Portokasse. Ich fühle mich bei meinem Aufenthalt wie im Club der angehenden Milliardäre. Zum Glück sind unter den teuren Bademänteln, in den wir uns die meiste Zeit bewegen, alle gleich.
Fazit: Luxuriöses Upgrade für Gesundheit und Geist
Der Lanserhof ist eine Mischung aus absolutem Top-Luxus-Hotel und exzellenter Klinik. Das Luxus-Resort hat zu Recht die höchste Zimmer-Durchschnittsrate in Deutschland mit weit über der 700 Euro. Wer sich also in und auch nach der Coronakrise verstärkt um seine Gesundheit und sein Immunsystem kümmern will, der ist im Lanserhof am Tegernsee bestens aufgehoben.
Die ganzheitliche Therapie fordert nicht nur den Körper, sondern auch die mentale Gesundheit und das Portemonnaie aufs äußerste heraus. Gesundheit ist eben auch harte Arbeit. In diesem Ambiente mit der sehr herzlichen Betreuung durch Fachspezialisten fällt das Upgrade sicherlich um einiges leichter und wirkt sich vor allem nachhaltiger auf den eigenen Lebensstil aus. Vorträge zu aktuellen, gesundheitlichen Themen und frei nutzbare Fachliteratur runden das Portfolio der gesamten Kur ab. Wer hier nicht zu Höchstformen aufläuft, ist wirklich selbst Schuld.
###Der Artikel ist auch im Handelsblatt erschienen###