Die Villa D’Este blickt auf eine knapp 150-jährige Tradition als Grandhotel zurück. Der Palast bleibt seinem italienischen Stil treu und wandelt gleichzeitig mit der Zeit: Gäste fahren mit der E-Next Villa D’Este Yacht nachhaltig über den See.
Bereits 1568 genoss der wohlhabende Kardinal Tolomeo Gallio die Villa D’Este einst als Sommerresidenz. Der zum Anwesen gehörende Queen´s Pavilion wurde 1856 erbaut und Caroline von Braunschweig, Prinzessin von Wales und Königin von England, gewidmet. Sie erwarb die Villa 1815, verbrachte mehrere Jahre am Comer See und gab der Villa d´Este ihren Namen, bevor sie nach England zurückkehrte. 1873 zeigt die Villa endlich ihre wahre Bestimmung als Luxushotel. Eine mutige Innovation zu der Zeit.
Das Trends setzen zählt zur langen Historie des Anwesens: 1856 wurde zu Ehren der Prinzessin von Wales ein erstes Spa – den Begriff gab es zur damaligen Zeit noch lange nicht – eröffnet. 1966 folgte dann einer der ersten hoteleigenen Sportclubs. Die 152 Zimmer und Suiten verteilen sich heute auf das Cardinal Building und den Queen’s Pavilion – beide Gebäude stehen seit 1910 unter Denkmalschutz. Stil und Glamour sind bis heute unangefochten in der Hotellerie.
Damals entspannte sich die europäische Aristokratie in den mondänen Gemäuern. Bis heute zieht dieser Ort königliche Prominenz in seinen Bann. Anspruchsvolle Gäste der Neuzeit waren unter anderen König Albert von Belgien, Königin Beatrix von Holland, Woody Allen, Michael Douglas und immer wieder der heutige Nachbar George Clooney.
Ich verstehe die Wahl der Prominenz sehr gut und gönne mir selbst ein paar Tage im Paradies am Comer See. Das ungeschriebene Motto: Selbst sehen, nicht gesehen werden ist hier heilig. Die weißen Marmorsäulen, das freundlich-helle Interieur und die barocken Portraits an den Wänden schirmen den Alltag von der Außenwelt ab. Wie in einem Privat-Club, im angenehmen, positiven Sinne. Doch ich habe noch einen weiteren Grund, der diesen Ort so einzigartig macht, für Sie aufgedeckt.
Stil, der sich selbst treu bleibt: Die Villa D’Este steht mutig für ihr zeitloses Konzept ein
Die Villa D’Este ist zunächst einmal ein Luxushotel, das seinen Gästen Unterkunft und Dienstleistungen vom Allerfeinsten anbietet. Sie ist zusätzlich mit Comer See und Umgebung ein eigenes Reiseziel. Darüber hinaus ist die Villa ein echtes Wahrzeichen des stilvoll italienischen Lifestyles. Diese Trilogie vereint kein anderes Haus so authentisch wie dieses.
Die Seide aus der Region ist in den Bezügen und Vorhängen verarbeitet. Die Uniformen der Mitarbeiter strahlen italienische Eleganz aus. Meine Suite als royal pittoresque zu beschreiben ist zwar deutlich untertrieben, doch fehlen mir an dieser Stelle die passenden Worte. Mein äußerst bequemes Bett verhüllt sich mit royalblauer Seide bis ich mich abends zur Ruhe bette. Das Bettgestell ist natürlich handgeschnitzt. Ob in diesem Zimmer wohl jemand mit blauem Blut nächtigte? Ich jedenfalls fühle mich königlich umsorgt. Wer noch mehr Privatsphäre als in einer Suite genießen möchte, kann übrigens vier edle Residenzen komplett für sich und seine Begleitung allein mieten: die direkt am Seeufer gelegene Villa Cima, die im Park versteckten Villen Garrovo und Malakoff sowie das Mosaic House.
Mein Besuch in der Villa ist nicht mein erster und doch habe ich das Gefühl, dass sich in den letzten Jahren nichts geändert hat. Dabei bleibt alles im Fluss. Jeden Winter, wenn das Hotel für einige Monate schließt, werden Renovierungsarbeiten durchgeführt. Wie jedes Jahr zur kalten Jahreszeit zieht sich die Villa auch jetzt in Kürze zurück.
Die jährlichen Renovierungsarbeiten sind gut durchdacht: Etwas frische Farbe hier, neue Stoffe dort. Es gehört Mut dazu, die historische Identität zu bewahren und sich nicht im allgemeinen Innovationswahn zu verlieren. Das Streben nach dem berühmten “höher, schneller, Hauptsache anders” – hält seit der Pandemie auch die Hospitality-Branche in Atem. Die Villa D’Este geht ihren eigenen Weg und bleibt vor allem eines: Sich selber treu. Ein Aspekt, den sich nur wenige trauen und noch weniger in die Praxis umsetzen.
Service von einem anderen Stern
Ich habe Glück und genieße die letzten Tage der diesjährigen Saison in der warmen Herbstsonne am Comer See. Ich liebe vor allem eines in der Villa: den Old School Service. Verstehen Sie mich nicht falsch. Der Service ist der wohl professionellste, und stilvollste, den ich als Reisender wohl je erleben durfte. Und doch geht er auf besagte alte Schule zurück. Bei meiner Ankunft erwartet mich ein persönlicher, fein säuberlich geschriebener Willkommensgruß vom Danielo Zucchetti. Seit 16 Jahren lenkt er nun als General Manager die Geschicke des Hauses. Wir kennen uns seit 2013. Seitdem wir beide eine Auszeichnung der Niagara University entgegennahmen, verbindet uns eine kollegiale Freundschaft. Mich begeistern seine Werte und sein klarer Fokus auf das Wesentliche. Beides realisiert er wie kein zweiter Hotelier in seinem Hause erfolgreich.
Allein das Frühstücksbuffet wäre fast einen eigenen Artikel wert. Eine derart großzügige Auswahl an Obst und Delikatessen habe ich morgens selten erlebt. Alles frisch, alles mit dem perfekten Reifegrad. Die Mitarbeiter sind in den frühen Morgenstunden bis in die späte Nacht hinein zuvorkommend, aber nicht aufdringlich. Höflich und herzlich zugleich. Stolz in ihrer Attitüde, aber nicht aufgesetzt elitär. Wenn Sie am Abend in der Bar sitzen und echte italienische Spagetti Carbonara genießen, dann hören Sie die harmonischen Pianoklänge des Pianisten, der seit 16 Jahren die Gäste musikalisch begleitet. Die hohe Loyalität des Teams zum Haus samt seiner Tradition spiegelt sich im exzellenten Service wider. Egal, wo ich mich auf dem Gelände aufhalte, die Haltung ist stets dieselbe.
Einzig der Mitarbeiter am Außentor hatte wohl einen schlechten Tag. Vielleicht ist es auch gewollt, dass er etwas schroff nach der Zugehörigkeit zum Hotel fragt, als ich von meinem Spaziergang zurückkehre. So bleiben zumindest Fotojäger definitiv draußen. Doch welchen Eindruck hinterlässt diese Art bei den eigentlichen Hotel-Gästen? Augen auf bei der Wahl des Gatekeepers gilt eben auch für ein Luxus-Hotel der Extraklasse.
Auf und um den Comer See
Ein Aufenthalt in der Villa D’Este stellt jedes weitere Ziel in der Nähe in den Schatten. 8 hoteleigene Tennisplätze mit Blick auf den See verzaubern jedes Sportlerherz. Der Floating Pool ist in den See eingebaut und einer der drei besten und vermutlich meist fotografierten Hotelpools der Welt – um nur zwei der zahlreichen Möglichkeiten rund um die Villa zu benennen. Warum also das Hotel-Areal verlassen?
Die Neugier, das andere Ende des Regenbogens oder hier treffender des Comer Sees zu entdecken – Das ist zumindest meine persönliche Ansicht. Als Leser meiner Kolumne erahnen Sie meine Freizeit-Wahl: Eine Bootsfahrt über die blauen Fluten. Immerhin ist der kristallklare Comer See der norditalienischen Lombardei wohl einer der schönsten Seen in den Alpen. Mit seinen 146 Quadratkilometern Größe ist er zwar “nur” der drittgrößte See Italiens, aber die Größe ist bekanntlich kein Kriterium.
Wassersportler kommen jedenfalls voll auf ihre Kosten. Gleichzeitig teste ich mit der Fahrt der hoteleigenen Yacht den technischen Fortschritt, den die Villa für ihre Gäste stets im Blick behält. In diesem Fall mit einer elektrisch betrieben Luxusyacht. Sie sieht aus, wie aus einem Film der 60er Jahre entsprungen, bewegt sich leise und vor allem nachhaltig über den See und entstammt aus der seit 250 Jahren bestehenden Cantiere Ernesto Riva Werft am Comer See. Daniele Riva, Leiter der Werft, gilt als Visionär in punkto Elektromobilität und treibt die Entwicklung von sportlichen E-Yachten intensiv voran. Mit der sportlichen Yacht ist die Villa D’Este – wieder einmal – absoluter Trendsetter. Bei einem Bootsausflug erhalten Sie zudem perfekte Perspektiven auf meine drei Lieblingsorte am See: Como, Varenna und Bellagio.
Von Cernobbio führt auch ein schmaler Uferpfad direkt in den Ort Como, falls Sie den Landweg bevorzugen. Das Städtchen verfügt über einen beeindruckenden Yachthafen und der einzigen Wasserflugschule mit Hangar. Wenn Sie Ihre Prüfung ablegen möchten, dann kenne ich keinen schöneren Ort dafür.
Varenna ist der wohl romantischste Ort am See mit seinen kleinen Restaurants, bunten Fischerhäusern und dem alten Seezentrum. Über enge, typisch italienische Gassen gelangen Sie vom See aus zur wunderschönen Piazza und der anliegenden Kirche San Giorgio. Der Malerische Ort wird durch die Berge im Hinterland begrenzt. Etwas oberhalb entdecken Sie das Castello di Vezzio, die wohl besterhaltende Burg am Comer See. Das Städtchen Bellagio ist wird durch die Boutiquen namhafter italienischer Designer und edler Restaurants und Villa geprägt und komplettiert das Bild rund um den Comer See mit der modernen italienischen Seite.
Alle drei Städte zusammengenommen fassen den vielfältigen Charakter der Region zusammen und sind jeweils einen Tagesausflug wert.
Fazit: Die Villa D’Este geht erfolgreich ihren eigenen Weg
Mut zum eigenen Selbst – Die Villa D`Este ist nicht jeden Gast, sagt der General Manager Danielo Zucchetti selbstbewusst und das ist gut so. Das Konzept positioniert sich klar und bleibt dem traditionellen Stil treu. Zucchetti resümiert sehr treffend: Das erste Mal reisen die Gäste aufgrund der außergewöhnlichen Reputation der Villa an. Das zweite Mal aufgrund des Services und des Teams. Beide hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Alle weiteren Male kehren die Reisenden zurück, da die Idee eines wirklich anderen, authentischen Luxus-Hotels in diesen Mauern Realität annimmt. Ich kann alle drei Phasen absolut unterstreichen. Einer der wohl größten Herausforderungen ist es nun, diesen Weg weiterhin fokussiert zu verfolgen. Ich bin mir sicher, dass dies gelingen wird. Und für das Fernweh zwischendurch offeriert die Villa D’Este seit Sommer 2021 exklusive Accessoires im Online-Shop für zu Hause.