In den Resorts Soneva Fushi und Soneva Jani realisiert der Six Senses Gründer Sonu Shivdasani, was viele noch konzeptionieren: Gelebte Nachhaltigkeit in der Luxus-Hotellerie. Guilty Room inklusive.
Luxus und Nachhaltigkeit. Zwei Worte, die bis vor Kurzem noch weit entfernt voneinander für sich allein standen. Heute nähern sie sich mehr und mehr an. Bedingen sie doch einander, so zumindest in der Hotellerie. Die besten Hotel-Konzepte der Welt beschäftigen sich momentan mit neuen, umweltschonenden Konzepten. Dass auch die deutschen Hoteliers Nachhaltigkeit zukünftig als Basis von Luxus schätzen, signalisieren diverse Aktivitäten. Eine davon sind die 101 Future Hospitality Days (https://www.die-101-future-hospitality-days.com/). Nachhaltigkeit wird auf diesem Forum ins Zentrum der deutschen Hotellerie gerückt.
Doch findet Nachhaltigkeit auch den Weg bis in die entlegensten Orte dieser Welt? Schon allein die weite Anfahrt per Flug und zu Wasser lässt Gegenteiliges vermuten. Ich habe für Sie nachgeforscht. Mit überraschendem, ja überragendem Ergebnis: Eine meiner letzten Reisen führte mich in die wohl nachhaltigsten Malediven-Resorts Soneva Fushi und Jani. Seit mehr als 25 Jahren agieren die Teams auf diesen Inseln ökologisch. Auch die Anreise der Gäste wird in dieses Konzept integriert, zumindest soweit dies möglich ist. Der Shuttle vom Flughafen ist ein elektrobetriebener Tesla. Außerdem verwendet Sonu Shivdasani 2 Prozent des Aufenthaltspreises eines jeden Gastes als Umweltabgabe. Diese fließt direkt in die Soneva Foundation und steht damit zahlreichen Projekten zur Verfügung. Das ist doch ein sehr nachhaltiger Start in den Urlaub!
Sonu Shivdasani ist ein indisch-britischer Hotelier und Visionär, der die Unternehmen Six Senses Resorts & Spa und Soneva gründete. Auf Soneva lebt er sein nachhaltiges Konzept schon lange bevor das Thema en vogue war. Als echter Pionier des nachhaltigen Luxus versteht Sonu Shivdasani es wie kein anderer das Gasterlebnis mit einem einzigartigen Naturerleben zu harmonisieren. Mit seinen Traum-Resorts auf den Malediven möchte er die Herzen der Menschen berühren. Bei mir jedenfalls ist es ihm mehr als gelungen. Lesen Sie dazu auch mein Interview mit Sonu Shivdasani im Handelsblatt.
Soneva Fushi & Soneva Jani - Der Inbegriff von traumhaftem, nachhaltigem Luxus
Der Name “Soneva” setzt sich auch den beiden Vornamen der Gründer Sonu und Eva, seiner Frau, zusammen. Die fast spirituelle Verbundenheit der beiden finde ich neben dem Resortnamen auch in vielen weiteren Aspekten des Unternehmens wieder. Jeder Mitarbeiter trägt ein Stück zum Erhalt der unglaublichen Naturschönheit der Malediveninsel bei. Gleichzeitig fühle ich mich als Gast mehr als willkommen. Bis zu 10 Mitarbeiter agieren im Hintergrund, pro Gast! Bereits vor meiner Anreise werde ich nach meinen Vorlieben, Essenswünschen und sonstigen Erwartungen gefragt. Nicht alle davon werden umgesetzt, doch aber ein Großteil von ihnen. Die luxuriösen Villen des Soneva Fushi Resorts sind sehr geräumig und befinden sich im Baa Atoll, dem UNESCO Biosphärenreservat. Gleiches gilt für Soneva Jani, deren Unterkünfte im Noonu-Atoll liegen. Aus meinen Wasser-Villen beobachte ich den schönsten Sonnenaufgang, den ich je zu Gesicht bekommen habe. Die Rutschen sind die wohl größten, die mich je ins Meer beförderten. Luxus wird auf Soneva Jani und Fushi auf allerhöchstem Niveau zelebriert. Darüber hinaus spüre ich eine bislang nie erfahrene Konsequenz, mit der dieses Luxus-Resort Nachhaltigkeit lebt. Darüber freuen sich auch die über 200 Kaninchen, die ganz ungeniert über die gesamte Insel hoppeln.
Neben den üblichen Aktivitäten auf den Malediven – schnorcheln, entspannen, mit dem Rad zum Strand fahren – besuche ich das “Waste Management Center” der Insel. Bis zu 90 Prozent des produzierten Mülls werden wieder aufgenommen und recycled. Die Akribie, mit der jeder einzelne Mitarbeiter handelt, ist unglaublich.
Allein 15 Mitarbeiter sind für die fachgerechte Trennung des Mülls zuständig. Alle Materialien werden wieder verwendet und erleben zum Teil sogar ihren zweiten Frühling in den luxuriösen Villen. Sie haben richtig gelesen. In regelmäßigen Abständen werden internationale Künstler eingeladen, die aus den Überresten neue, kunstvolle Dinge erschaffen. Selbst die Türgriffe oder ganze Lampenschirme in den Villen sind Designelemente aus wiederverwendetem Material und erfreuen das Auge des Gastes.
Nachhaltige Liebe geht durch den Magen
Wenn Sie noch nicht in Gänze davon überzeugt sind, sind dass das naturnahe Gasterlebnis keine Kompromisse braucht, dann wird sie spätestens das Buffet begeistern. Als Leser meiner Kolumne wissen Sie, dass ich meinen Tag gern mit einem ausgiebigen Frühstück starte. Ganz gleich, wo auf der Welt ich mich befinde. Eigentlich dachte ich, ich hätte das weltbeste Frühstück bereits im Mandarin Oriental gekostet. Nun, dieses wurde tatsächlich von einem Inselfrühstück überholt. Dafür reise ich gern um die halbe Welt, an den entferntesten Ort. Die Frühstücksauswahl ist so facettenreich wie die Blautöne des Ozeans. Alles, was auf den Teller kommt, entspringt dem eigenen Garten oder wird möglichst selbst hergestellt. Die Eier sind frisch von den inseleigenen, wirklich glücklichen Hühnern gelegt.
Das Trinkwasser wird auf der Insel produziert und auch auf die benachbarten Islands vertrieben. Genießbares Wasser ist auf den Malediven aufgrund von längeren Trockenzeiten eine unzuverlässige Ressource. Das soziale Projekt Soneva Water ersetzt das importierte Wasser aus Plastikflaschen. In einer solarbetriebenen Entsalzungsanlage wird das Wasser gefiltert, mineralisiert, mit UV-Licht sterilisiert und in umweltfreundliche Flaschen abgefüllt. Es schmeckt wie pure Energie, lebendig und frisch.
Neben dem köstlichen Geschmack erlebe ich hier gleich einen weiteren Vorteil: Ich ernähre mich automatisch viel gesünder und passe meinen Lifestyle den achtsamen Gegebenheiten der Insel an. Meine Business-Schuhe habe ich im Barfuss-Resort gleich zu Beginn hinter mir gelassen. Ungesunde Gewohnheiten und Stress bleiben wie von selbst auf dem Festland.
Und wenn Sie einmal richtig sündigen wollen, begeben Sie sich einfach in den Guilty Room. Nein, nicht was Sie jetzt vielleicht denken. In diesem Raum finden Sie bis zu 16 verschiedene Eissorten. Alle sind natürlich vegan hergestellt und schmecken einfach unglaublich gut. Schuldgefühle sind hier fehl am Platz. Auch nicht im Schokoladenraum…
Fazit: Nachhaltiges Inselleben als neue Benchmark für Luxus.
Höher, schneller, weiter – diese Hotelstrategien haben als 90er Jahre Vermächtnisse ausgedient. In der schnelllebigen Zeit sind sie wieder kostbar, die einzigartigen Momente. Wahrer Luxus ist leise, unaufdringlich, nachhaltig. Menschen treten wieder in Kontakt, die künstliche Distanz zwischen dem Hotelteam und dem Gast hebt sich auf. Jeder ist ein Teil des Lifestyles, findet seinen Platz und seine Erfüllung ob nun als Teammitglied oder als Reisender. Der Hotelier von heute und in der Zukunft ist ein ganzheitlicher Manager, der Gastronomie, Hotellerie und einen nachhaltigen, gehobenen Lebensstandard für seine Gäste orchestriert. Das Soneva Fushi zählt zu den Partnerhotels der “Die 101 besten Hotels Deutschlands” (www.die-101-besten.com).
Übrigens: Einen Teil der Villen auf Soneva Fushi sind käuflich. Wenn Sie also ein Stück privates Paradies auf den Malediven möchten, dann finden Sie hier, was Sie suchen.