Die neue Sprache heißt Herzlichkeit: Der Forsthofgut spricht sie akzentfrei

Copyright: Forsthofgut

Vom Forstwirtschaftsbetrieb mit kleiner Pension zum luxuriösen Naturresort – der Forsthofgut in Leogang formt die aufstrebende Alpenhotellerie nachhaltig.

Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Das gilt zuweilen auch in der Hotellerie. Wenn Sie sich im Alpenraum umsehen, dann bewundern Sie sicher als erstes die großartige Landschaft, die saftigen Sommerwiesen und lassen sich von den hiesigen Traditionen und kulinarischen Genüssen verwöhnen. Das geht mir genauso. Dabei durfte ich erleben, wie die häufig unterschätzte Alpenhotellerie in den letzten zwei Jahren über sich hinausgewachsen ist und nun einen neuen Meilenstein in der europäischen Hotellerie statuiert. Das gilt Insbesondere für Naturresorts.

Zugegeben, noch vor ein paar Jahren hätten Sie mich kaum für Naturresorts in derselben Region begeistern können. Ich hätte zumindest nicht in kurzen Zeitabständen diverse naturnahe Häuser einer Region besucht. Einen idyllischen Ausblick, Ruhe und Natur – wo genau liegen die Unterschiede, hätte ich mich damals noch gefragt. Als aufmerksamer Leser meiner Reise-Kolumne wissen Sie, dass ich mich gern vom Gegenteil überzeugen lasse und meine Reisen in den Alpenraum aktuell sogar verstärke. Um genau die feinen Unterschiede für Sie aufzuspüren.

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Meine letzte naturnahe Reise führt mich in das Forsthofgut, einem Paradebeispiel für modern inszenierte Tradition. Entstanden aus einem Forstwirtschaftsbetrieb mit kleiner Pension, avancierte das Haus zu einem Inbegriff für Naturverbundenheit und Luxus in der Leoganger Bergwelt. Mehr noch: Für mich ist der Forsthofgut in der Champions-League der Alpenresorts angekommen und vergleichbar mit dem Stanglwirt, der nur 30 Kilometer entfernt ist. Doch lassen Sie mich das näher erklären…

Businessreisende oder Familien? Im Forsthofgut sind alle Gäste willkommen

Wie der Zufall es so wollte, lernte ich den Forstguthof gleich zweimal innerhalb  kürzester Zeit kennen. Das erste Mal reiste ich mit einem Aktenkoffer, bekleidet im Casual Business-Look und mit mobilen Geräten ausgestattet als Tagungsgast in die wunderschöne Alpenidylle. Normalerweise erkenne ich in vielen Häusern einen klaren Fokus entweder auf Business- oder auf Familienreisende. Bereits bei meinem ersten Aufenthalt bemerke ich: An diesem Ort gibt es einen ausgedehnteren Fokus.  Die Bereiche für geschäftlich Reisende, die mit bis zu 25 Personen Executive Retreats abhalten können und Familien sind smart voneinander getrennt. Die damals anwesenden lebhaften Kinder haben mich keineswegs gestört. Ich habe sie kaum bemerkt und konnte ungestört meinen Geschäften nachgehen. Das Hotelkonzept ist baulich perfekt umgesetzt – der Spa- und Kinderbereich liegen weit vom Tagungsraum entfernt. Auf meiner zweiten Reise konnte ich diesen sehr positiven Eindruck vertiefen. Dieses Mal in der Rolle des Individualreisenden. In jeder Rolle, die ich einnehme ist Immer eines mit dabei: Das unbeschreibliche Gefühl der Leoganger Bergwelt ganz nah zu sein. Die Felsformationen liegen zum Greifen nahe direkt vor meiner Unterkunft.

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Die Gastgeber Christina und Christoph Schmuck haben aus dem Haus nun in sechster Generation das gemacht, was es heute ist: Einen eleganten Kraftplatz in den Bergen. Ich gönne mir bei meinem zweiten Aufenthalt ein ein Seehaus mit eigener Sauna und ganz viel Privatsphäre. Ein absoluter Geheimtipp! Das Haus liegt etwas am Rande des Resorts und ist mit vielen Details liebevoll eingerichtet. Mein Lieblingsaufenthaltsort ist jedoch eine private Terrasse, die den unverbauten Blick auf die Berge freigibt. Eigentlich würde das schon ausreichen, um zur Ruhe zu kommen. Doch wer in den 5.700 Quadratmeter großen Waldspa eintaucht, der kann sich wirklich sicher sein, seine wahre Mitte wiederzufinden. Zum Beispiel in der Altholzsauna, die den Erwachsenen vorbehalten ist oder in einem der Dampfbäder. Mein Favorit ist ein etwas abgelegener Whirlpool am Waldrand mit Blick auf die Berge. Im weitläufigen Areal des Waldspas spüre ich die Jahrhunderte alte Naturverbundenheit des Anwesens mit dem rund 40 Hektar großen Wald rund um das Areal hautnah.

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Die landwirtschaftliche Herkunft erleben kleine und große Gäste noch heute im hauseigenen Bauernhof, dem Pinzgauer Minigut am Fuße der Leoganger Steinberge. Ein ganzer Streichelzoo mit Shetlandponys, Hasen, Schweinen, Ziegen und Schafen begeistert die kleinen Gäste hier.

Selbstredend wird das Forsthofgut so nachhaltig wie möglich geführt. Energie wird aus dem Holz der eigenen Holzwirtschaft gewonnen, der Strom ist Öko, der Badeteich “bio” und beim Frühstück habe ich vergebens nach Plastikmaterialien oder Plastikstrohhalmen gesucht.

Hauptsache Herzlich. Service aus aller Welt.

Der seit Jahren andauernde Fachkräftemangel macht auch vor einem exzellenten Haus wie dem Forstguthof nicht Halt. Daher begegnen mir viele Teammitglieder, die nicht perfekt deutsch sprechen und aus aller Welt kommen. Die kleinen Sprachunsicherheiten stören jedoch überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil. Diese werden durch ausgesprochene Herzlichkeit sympathisch überspielt und verleihen dem gediegenen Hofguts ein internationaleres Flair. Ich fühle mich jedenfalls ausgesprochenen gut aufgehoben. Jeder spricht mich mit Namen an, nimmt sich Zeit, wenn ich eine Frage oder einen Wunsch habe. Ich merke, dass jeder Mitarbeiter extrem geschult und vor allem fokussiert ist. Ein digitales Guestmanagement-System im Hintergrund sorgt dafür, dass alle Daten zentral gesammelt werden und so jeder entsprechend reagieren kann. Nach innen digital, nach außen analog. Das ist eine herausfordernde Gratwanderung, die nicht immer gelingt. Oder eben exzellent wie hier im Forsthofgutf.

Morgens begrüßt mich die spanischstämmige Kellnerin Aida an meinem Tisch, als würde ich seit Jahren hier wohnen. Nach nur einem Tag kennt Sie meine Frühstückspräferenzen, die zugegeben nicht ganz dem Standard entsprechen. Grüner Tee, etwas Süßstoff, vorbereitete Beerenfrüchte und laktosefreie fettarmer Joghurt – alles kein Problem. Alles wird mir ab dem zweiten Tag ohne große Nachfragen serviert. Hier gibt es keine zwischenmenschlichen Distanzen, keine Arroganzen. Jeder arbeitet auf dasselbe Ziel hin und möchte den Gast begeistern. Mission gelungen!

Fazit: Naturverbundenheit mit großartiger Service Excellence

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Die Alpenregionen erleben seit Jahren einen touristischen Aufschwung und das obwohl die Hoteliers in den letzten zwei Jahre allesamt mit denselben Herausforderungen konfrontiert waren. Leogang stand lange im Schatten von Saalbach Hinterglemm und erhellt diesen nun mit Häusern wie dem Puradies und dem Forsthofgut. Es wird sicher nicht mein letzter Besuch im Forsthofgut gewesen sein, so dass ich das Wachstum des Hauses direkt miterlebe. Im Vergleich zu meinem ersten Besuch Mal entdecke ich bereits beim zweiten Mal einen neu angelegten See. Das nächste Projekt ist bereits angestoßen: Eine eigene Reithalle entsteht und ist sicher bei meinem nächsten Stop fertig. Bis dahin nutze ich die Tennisanlage sowie den Outdoorpool ausgiebig. Jeder hat seinen Platz, man kommt sich nicht in die Quere.

Sicher ist, dass das Bachmair Weissach sich auf die (Berg)-Spitze der Alpenhotellerie begibt. Sicher ist auch, dass der Stanglwirt weiterhin mit Neuigkeiten glänzen wird. Nun bin ich sehr gespannt, wie sich das Forstguthof in den nächsten Monaten unabhängig vom neuen Reitstall weiterentwickelt.

Rath`s Reise-Rating:

  1. Ausdrückliche Reisewarnung
  2. Besser als unter der Brücke
  3. So la-la, nicht O-la-la
  4. Meckern auf hohem Niveau
  5. Wenn`s nur immer so wäre
  6. GANZ GROSSES KINO

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